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In Esel sein Ehrentrunk geschrieben von Gerhard Marterer zur Verfügung gestellt von Albert Schweizer |
A meinascha Bekonta, der gern in oltn Gschriftn umkrombb, weil er moant, ah in den Sochn warn an olta Naturwein liaba wiar a neuga Kunstpontsch, nau, der Bekonti hot richti banahst amol an olts Gschichtl firazart, däs go nit schlecht is. Zaatrogn sul sa sih in der Bruggastodt hobn vor a dreihundert Johrn und ongspielt hot s a Baur und a Boder und a Richter und an Esel. Va de vier da Gscheidari is da Leßti gwen und daweil die Ondern hobn gstritn, is s den nit schlecht ausgonga. Ih ziach nit long um und heb on zan dazähl.---
Kimbb amol in an glüathoaßn Sumertog a Baur mit ar an Esel in die Bruggastodt. Wia s ban Müllner eahnari Kornbinggl ohglegg hobn und nocha drauf ollzwen übern Morkplotz spaziern, sogg da Baur: "Du vadonkt! De Hitz, de i leid!"
Aftn keman s zan Wirthshaus. "Wos is s dan für oana?" frogg da Baur.
Da Wirth schaut schelch drein: "Wos glaubst dan du van mir? Daß ih an ungrechtn Wein hät? Mei Liaba! Kan grechtern Luatnberger host wul die Leppa no nia trunkn wia den do!" "Hon übahaupt nia koan Luatnberga trunkn", moant de Baur. "Hon nar allaweil ghört, daß er guat war." "Uh Holbnor, der an guatn Wein nur ban Ohrwaschl einiloßt. In die Gurgl ghört er owi. Därf ih noh amol nochschenkn?" A so da Wirth. "A holt jo! Oans trogg s nouh", sogg da Baur und liapad seins gedonkst (trinkt seiner Meinung nach) an gerechtn Luatnberger. Und sei Seel hät er drauf kina vaschwürn, da Wirth. In sein Haus, hintn in Hof, loschiert da Boder und zohlt koan Zins, weil er eh Leut ins Haus bringg: Kronknboutn, d Leut für die Todtnzihrung und a sou. Nau, und der Boda, der schreibb sih Franz Luatnberger und der mocht in Wein. - Wosser und Wurzelwerch, Zuger und Feign, Zimat und onders Gwürzt, a wenk an Brontwein dazu, wos woaß ih! Er sogg s jo Neambb, wiar er mischt, da Boder, und in seina loteinaschn Kuchl wern noh gonz ondri Gsüffer auskoucht! Nau, und daß ih sog, in Hof steht a Troug, der is heint vuler "Luatnberger", frisch zsomkocht, brenhoaß - grod in jesn: daß ma bold wieder oans z trinkn kriagn, a grechts Tröpferl!
Hiaz in Esel draußt ba da Plonkn, weil da Baur ollaweil noh nit firkimbb, sa wird n die Zeit lonk. An Koupfbeidla mocht er, reißt dabei s Strickl oh – und hiaz kunt er hingehn, wou er wult. Jo, wan er hingehn kon, wou er will, do geht er in Houf eini und suacht an Bruntroug, daß er sein Durst kunt löschn. - Nau, denkt eahm der Esel, wiar er aus n Troug aussa trinkt, wos is dan dos heint für a Wosser? I ken mih nit aus, is dos a schlechts Wosser oder a guata Wein! Oba schmekn thuat s nit sper! Go nit sper schmeckt s! Do hör ih af zan trinkn und heb on zan sufn.
Wia noch a Zeit da Boda kimbb nochschaun in sein hülzernen Weingortn, wia sih sei Wein auszeitigg in da Sunn, do findt er an larn Troug und an vulln Esel. Nit bol a zeitigi Weinbiir wird so schön bauchad sein wiar unser Grawer hiaz is, dabei wogelt er mit n Koupf, wachelt mit n Ohrwaschln, pfnaust mit da Schnauzn, hebb schön on zan singen: !Ih ah! gottika (gleichsam): Ih ah bring dos zwegn, daß ih viechdum wir, wan ih an Rausch hon! Da Boda lafft in d Wirthsstubn: "Wen ghört der Esel do draußt?"
Da Baur duselt a Weil, noch und noch schaut er auf und lollascht: "Von an Esel is d Red? Do muaß ih mih gleih drum onnehma. Der Esel ghört mein." "Recht is s", sogg da Boda. "Baur, nochha mochst ma mein Schodn guat! Mein Troug vul Wein hot er mar ausgsouffn. Die gonz Fexung is hin." "Hon ih eahm s gschofft, daß er dein Pontsch sul aussauffn?" frogg da Baur. "Du host dei Viech onzhenkn, daß s nit loßkon und neambb koan Schodn mocht. Und won dein Esel an Schodn mocht, sa wirst du dafür hergnoma. Mein Troug vul Wein moch ma guat! Vastehst!"
Af dos wird de Baur niacht. Stad aufbambb er sih, ba da Nosn pfnaust er ausser und sogg: "Boda, hätst dein Wein ghobb, wo er hinghört, in Keller, und mei Grawer kimbb dazua, nochha konst aufbegehrn. Wan da Baur in Wirthshaus sitzt und der Esel daweil in Houf geht, sa hot er recht. Wan der Esel Durst hot und zan Brun geht, sa hot er ah recht. Wan ober in Bruntroug s Wossa vadorbn is uns s Viech trinkt und wird kronk - wer is don schuldi? Ders Wossa vadorbn hot. Und wan s Viech af a so a Gsüff vareckt, wer steht ma guat? Der s Tronk vadorbn hot. Ees stehts ma guat, Boder, und von enk valong ih an gsundn Esel, wan da bsouffni krepirt."
Wia da Boder ine wird, daß da Baur in Spiaß umdraht, wird er höllasch wild, geht zan Gricht und vaklogg in Esel mitsombb n Baurn. Da Richta ruft s vor. Da Boder is Goud Loub und Donk gsund, der is do; in Baurn is heint a sou gwiß! - er woaß selber nit wia! - oba do is er ah. Der Esel - der hot damasch Koupfweh und kon nit kema.
Hiaz sein mar oba wisseri, wia däs Ding wird ausgehn.
"Is a horti Soch", moant da Richter und bladlt in sein Buach. "Für so wos hobn ma ka Gsetz. Der Esel hot neambb umbrocht, nix vazaubert und nix vahext - nit bold so a brava Mensch is mar intakema, wia der Esel is, und den sult ih schuldi "Bonk hon ih koani hingstellt zan Troug", gibb da Boder Ontwort. "Won er olßa stehenda hot trunkn", sogg af Dos da Richta, "so is s a Stehwein gwen, an Ehrntrunk Der Esel is nix schuldi."
- Wos is s? Sid der Gschicht hoaßt z Brugg a baunschter Wein - in Esel sein Ehrntrunk.
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Sage aus Niedersachsen:
Als der Heiland nach Jerusalem reiten wollte, wandte er sich an das Pferd und fragte es, ob es ihn nach der Stadt tragen wollte. Das Pferd aber war eben mit Fressen beschäftigt und antwortete: »Erst will ich fertig fressen.« Zur Strafe dafür muß es seitdem immer fressen, ohne doch jemals satt zu werden, und wird nur müde. Darauf wandte sich der Heiland an den Esel und fragte, ob er ihn tragen wollte. Der war auch gleich bereit dazu und trug ihn nach Jerusalem.
Als Zeichen des bereitwilligen Gehorsams hat der Heiland dem Esel das Kreuz auf den Rücken gegeben, das immer dunkler gefärbt ist als der übrige Rücken.
- Literatur: Schambach und Müller, niedersächs. Sagen u. Märchen S. 320.
- http://www.zeno.org/M%C3%A4rchen/M/Allgemein/Oskar+D%C3%A4hnhardt%3A+Natursagen/2.+Band.+Sagen+zum+neuen+Testament/16.+Kapitel%3A+Jesu+Leiden+und+Sterben/1.+Der+Einzug+in+Jerusalem

Die Farbe der Sonne
Maulwurf und Regenwurm stritten um die Farbe der Sonne.
»Sie muss rot sein!«, sprach der Regenwurm, obwohl er nicht mal Augen im Kopf hatte, »Denn die Sonne brennt wie Feuer.« Er mochte es halt gern nass und kühl.
»Unsinn!«, sprach der Maulwurf, der ebenfalls die Sonne nie direkt gesehen hatte, weil er tagsüber schlief und nur nachts wach war. »Die Sonne muss weiß sein, wie der Mond, denn jeder Dummkopf weiß doch, dass der Mond nur leuchtet, weil er das Licht der Sonne widerspiegelt.«
Und da sie sich nicht einigen konnten, beschlossen die beiden, den Adler zu fragen.
»König der Lüfte, Du kommst bei Deinen Flügen der Sonne näher, als jeder andere von uns es jemals könnte. Ist das Licht weiß wie der Mond?« fragte der Maulwurf.
»Oder rot wie Feuer?«, ergänzte der Regenwurm.
Der Adler überlegte einen Moment. »Ich habe noch nie so genau darüber nachgedacht. Aber wenn ich mich recht entsinne, dann könnte es auch gelb sein. Wisst Ihr was? Gleich morgen, wenn die Sonne aufgeht, werde ich für Euch die Wolken fragen, denn die kommen der Sonne sicherlich am nächsten von uns allen.«
Und so schwang er sich im Morgengrauen auf in den Himmel.
Die erste Wolke, die er traf, fragte er: »Kannst Du mir sagen, welche Farbe das Licht der Sonne hat? Weiß, rot oder gelb?«
Da antwortete die Wolke: »Sowohl als auch, doch weder noch. Du wirst überrascht sein. Fliege zurück zur Erde und warte einen Moment. Ich werde einen Freund bitten, es Dir zu zeigen. Denn er kennt das Licht wie kein anderer, weil er der einzige von uns ist, durch den es sogar hindurchscheint.«
Der Adler flog also zur Erde zurück und wartete. Es dauerte gar nicht lange, da fielen Tropfen aus der Wolke – und ihr Freund, der Regen malte die Antwort im hohen Bogen in den Himmel.
»Wer hätte das gedacht?!«, sprach der Adler erstaunt zu sich selbst, »Das Licht der Sonne ist weder weiß, noch gelb, noch rot – es ist bunt wie der Regenbogen. Aber wir alle sahen nur, was wir sehen konnten.«
Und er beschloss dem Maulwurf und dem Regenwurm davon zu berichten, sobald die beiden nach Sonnenuntergang wieder wach waren. Nur war er sich nicht ganz sicher, ob sie ihm auch wirklich glauben würden.

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